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Ein Hauch von Geschichte - Das Dresdner Stollenfest
Reiterbild: August der Starke

Die Wiege des Christstollens ist im Dunkel der Geschichte   - in den Backstuben der Klöster und Innungen des Mittelalters zu suchen.

Anno 1727 gilt als das Geburtsjahr des Dresdner Christstollens, obwohl er bereits 1474 das erste Mal auf einer Rechnung eines christlichen Hospitals auftauchte.

August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, illustrierte im Jahre 1730 die Welt seiner höfischen Pracht brillant im Rahmen des Zeithainer Lustlagers, einem glanzvollen Höhepunkt, dessen Gesamteindruck als sagenumworbener Mythos und "Crone aller Magnificenz und Herrlichkeit des Königs von Pohlen Majestät" in die Geschichte einging.

Die weltlichen Lustbarkeiten dieses vierwöchigen Campements gipfelten in einem gigantischen Abschiedsfest. An die vierundzwanzig tausend Gäste waren zu einem imposanten Mahl geladen, zu dessen Abschluß der legendäre, rund 1,8 Tonnen schwere Riesenstollen auf einem von acht Pferden gezogenen Wagen in einem feierlichen Konvoi in das Lager gebracht wurde.

Der Dresdner Bäckermeister Johann Andreas Zacharias hatte ihn in einem eigens dazu gebauten Backofen, der acht Tage lang vor dem Beginn der Zubereitung geheizt worden war, gebacken. Etwa 100 Personen waren mit der Herstellung dieses Strietzels beschäftigt gewesen, der dann mit dem extra dazu angefertigten, rund 1,6m langen Stollenmesser aufgeschnitten und ausgeteilt wurde.

Heute wird die Tradition mit dem Dresdner Stollenfest fortgeführt, welches immer am Samstag vor dem 2. Advent stattfindet.

Dabei wird der tonnenschwere Riesenstollen bei einem Festumzug durch die historische Altstadt bis zum Striezelmarkt vom Stollenmädchen, den Dresdner Bäckern und Konditoren sowie vielen weiteren Gästen begleitet und anschließend in vielzähligen Einzelportionen an die Festbesucher verkauft. Der Erlös kommt größtenteils einer karitativen Einrichtung sowie der Förderung des Bäckernachwuchses zugute.

 
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